In der dicht bebauten Holzapfelgasse entstand anstelle eines stark baufälligen Vorgängerhauses ein viergeschossiger Neubau, der in den oberen beiden Geschossen vom Bauherrn selbst bewohnt wird. Im Habitus, in der Fassadengestaltung, im Ausdruck sowie in der Höhenentwicklung fügt sich der giebelständige Neubau geschmeidig in die Umgebung ein; die Materialisierung der Fassade orientiert sich am historischen und regional üblichen Kanon. Typische Elemente der Umgebung werden aufgegriffen, jedoch verfremdet ausformuliert, so dass das Haus stets unverkennbarer Ausdruck seiner Entstehungszeit und seiner Nutzung bleiben wird. Ein flaches, den Aufriss gliederndes Putzrelief zitiert das typische geschossweise Auskragen der nahen Fachwerkarchitektur und hilft das Haus zu verorten. Sorgfältige Detaillierung und hochwertige Ausführung von Putz und Stuck, Natursteinelementen und Holz- und Bronzefenstern stehen in der Tradition der bürgerlichen Stadtarchitektur und stellen ein Bekenntnis zur qualitätvollen Weiterentwicklung der innerstädtischen Baukultur dar. Der Grundriss der oberen Wohnung ist loftartig gestaltet, so dass nur ein eingestellter, mit Eichenholz verkleideter WC-Kern den offenen Grundriss gliedert. Eine mit Eichenholz belegte Treppe führt ins Schlafgeschoss unterm Dach.