Nach der Beseitigung der anspruchs- und maßstablosen und nicht mehr sanierungsfähigen Nachkriegsbebauung zwischen Dom und Römer hat Frankfurt nun die Stadträume seiner historischen Mitte wiedergewonnen. Aus einem internationalen Wettbewerb hervorgegangen, ist die Braubachstraße 23 eines von knapp vierzig individuellen Häusern, die auf den historischen Parzellen die Straßen und Plätze der zerstörten Altstadt wieder aufleben lassen. Der Entwurf zur Braubachstraße 23 scheint ein typisches Frankfurter Haus darzustellen, obwohl es ein solches wie dieses nie gab. Das ist die Idee: Das Haus zu verorten, indem lokale Spezifika destilliert und transformiert und zu einem neuen Ganzen komponiert werden, dessen Erscheinungsbild gleichermaßen eigenständig wie kontextuell eingebunden ist. Erinnerungen an Details und an einen spezifischen Habitus, einen bestimmten Ausdruck und eine bestimmte Farbigkeit und Materialisierung der Umgebung klingen an, ohne diese direkt zu zitieren. Die natursteinbekleideten Fassaden des Hauses Braubachstraße 23 sind stark plastisch ausformuliert. Dreieckig-prismatische Wandpfeiler, Stürze und Brüstungen ergeben zusammen mit den unterschiedlichen Fenstergrößen und den damit verbundenen wechselnden Leibungstiefen ein ausdrucksstarkes und spannungsreiches Spiel. Sowohl expressionistische als auch mittelalterliche Züge kann man am Haus entdecken.

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